(1) Hat der Urheber einem anderen das ausschließliche Recht eingeräumt, ein Werk zu vervielfältigen und zu verbreiten, und wird über das Vermögen des Werknutzungsberechtigten ein Insolvenzverfahren eröffnet, so wird die Anwendung der Vorschriften der Insolvenzordnung über noch nicht erfüllte zweiseitige Verträge dadurch nicht ausgeschlossen, dass der Urheber dem Werknutzungsberechtigten das zu vervielfältigende Werkstück schon vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens übergeben hat.
(2) Ist zur Zeit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens mit der Vervielfältigung des Werkes noch nicht begonnen worden, so kann der Urheber vom Vertrag zurücktreten. Auf Antrag des Schuldners oder des Insolvenzverwalters hat das Insolvenzgericht eine Frist zu bestimmen, nach deren Ablauf der Urheber den Rücktritt nicht mehr erklären kann.Erläuterung anzeigen »
Mit dieser Bestimmung werden Regelungen für den Fall der Insolvenz des Werknutzungsberechtigten vorgesehen. Die Rechtsfolgen sind von der Ausgestaltung des jeweiligen Inhalts des konkreten Vertrags abhängig; je nach Ausgestaltung finden die insolvenzrechtlichen Bestimmungen über Bestandsverträge oder über beidseitig nicht vollständig erfüllte Verträge Anwendung (vgl Höller in Kucsko/Handig, urheber.recht [2. Auflage] § 32 Rz 1).
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